Völlig zu Recht wird Peter Lindbergh, bekannt durch seine prägnanten, wie großes Kino anmutenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen, als einer der Wegbereiter der Modefotografie bezeichnet. Sein Credo, dass «Schönheit darin besteht, den Mut aufzubringen, man selbst zu sein», hat ihn maßgeblich beeinflusst. Seine brillante Karriere ist von der Zusammenarbeit mit renommiertesten Modemagazinen undmarken geprägt und seine Werke sind in Dauerausstellungen von Kunstmuseen und auf angesehenen Ausstellungen überall auf der Welt zu sehen.
Bei Untold Stories handelt es sich um eine vom Künstler selbst kuratierte Wanderausstellung in den bekanntesten Städten der Welt mit 152 Fotografien, die der Künstler vor seinem Tod 2019 ausgewählt hatte. Zum Werk von Lindbergh gehören Fotografien aus seinen Anfangsjahren und auch Aufnahmen jüngeren Datums, dargeboten aus der Perspektive des Künstlers.
Neben der Würdigung seines Vermächtnisses lässt uns Untold Stories auch den Standpunkt des Künstlers zur Modefotografie nachempfinden. Seine Überzeugung, dass individuelle Schönheit unterschiedlichste Gesichter hat und dass erst Unvollkommenheit Wahrhaftigkeit entstehen lässt, brachten Lindbergh auf den Gipfel des Ruhms, weil es ihm bei seinen Aufnahmen gelang, ganz Persönliches und diese ganz besonderen Momente von Nähe festzuhalten. In diesem Sinne sprengte er die Stereotype der Modefotografie.
Nächste Ausstellung: Brüssel bis zum 14.05.2023
R: GORI VICENS