
Das Jahr 1974 gilt mit der amerikanischen Kultband Ramones als das Geburtsjahr des Punk, aber zu erwähnen sei, dass der Punk, so wie wir ihn heute kennen, ein Produkt britischen Ursprungs ist, als 1976 die Sex Pistols ins Rampenlicht traten. Die erste Welle dieses wilden, rebellischen Punks kam Ende des Jahrzehnts mit den Dead Kennedys, einer in San Francisco gegründeten Band. Ihre Auftritte waren kontrovers, respektlos, gegen bestehende Kulturvorstellungen und ihre Texte waren revolutionär und antifaschistisch. Punk wurde für tot erklärt. Es war im Jahr 1981, als die schottische Gruppe The Exploited eine LP mit dem Titel “Punk’s not dead” herausbrachte. Vierzig Jahre später sind Punk und Britishness angesagter als jemals zuvor.
Queen Elizabeth II. hat ihre ewige Ruhe gefunden. Die Serie The Crown geht in die fünfte Staffel. Ladi Di bleibt uns allen mit Dokumentarfilmen über ihr Leben in Erinnerung. Alles Britische verkauft sich bestens.
Und während die fiktive Netflix-Serie dem Monarchendasein der britischen Königsfamilie nachgeht, wird man es auf der Straße nicht leid, mit der Kleiderschrank- Anarchie zu spielen. Punk wurde von einer Anti-Mode zum Mainstream.
Bei den Street Styles gehören klassische Karomuster, Leder, Nieten, Metallschmuck und farbenprächtige Irokesenschnitte zum täglichen Outfit. Der Trend steht für eine vergnüglich unterhaltsame Art, die Flagge britischen Rebellentums wehen zu lassen. Punk ist wieder da, mit unverwechselbarem Stil, mit Postern, Flyern und Werbebotschaften in aggressiv Aufmerksamkeit erheischenden Typografien, unübersehbar und in greller Farbenpracht.
Die Bewegung, die sich einst allem Bürgerlichen und der herrschenden Klasse verweigerte, hat mal wieder Hippietum und Boho-Chic ausgebremst, um die Laufstege der halben Welt zu erobern.
Die britische Krone ist trendiger als je zuvor. Schwimmen Sie einfach auf der Welle mit und holen Sie für dieses Jahr 2023 Ihre beste Punk-Gala der 80-er wieder aus dem Kleiderschrank heraus! Färben Sie sich das Haar und werden Sie auch zum Rebellen bei der Zerlegung von Kleidungsstücken, so wie sie von Unternehmen wie Comme des Garçons ausgelotet wird. Zerrissene T-Shirts, Lederhosen, Stiefel und Nieten. Alles mit Signatur und Philosophie “No future”.

T: Marcos Heredia F: Porechenskaya y Brad Pict